Mecklenburgische Südbahn - Streckenabschnitt Waren (Müritz)-Neubrandenburg
Waren (Müritz) bekommt 1879 mit der Strecke nach Malchin seinen ersten Gleisanschluss. Hinzu kommt
1885 die Strecke der Mecklenburgischen Südbahn. 1886 wird die Lloydbahn Warnemünde-Berlin fertiggestellt.
Somit werden nun Richtung Kargow zwei Streckengleise mit zeitweilig unterschiedlichen Betriebsformen befahren.
1945 erfolgt der Rückbau, lediglich ein eingleisiger Abschnitt nach Kargow wird behalten, welcher dann 1947
bis Möllenhagen verlängert wird. Die Lloydbahn wird 1961 wieder in Betrieb genommen, der Abschnitt nach
Kargow ist nun wieder zweigleisig befahrbar. 1977 wird die "Komplexe Verkehrslösung" fertiggestellt,
wodurch der Abschnitt durch Waren eine neue Trasse erhält. Die Strecke nach Malchin wird 1998 stillgelegt
- seit 2009 kann der Abschnitt Waren (Müritz)‑Schwinkendorf per Fahrraddraisine bereist werden
(⇒ www.draisine‑mecklenburg.de).
Der Haltepunkt wird 1977 mit dem Bau der komplexen Verkehrslösung außer Betrieb genommen und das alte
Wartehäuschen 2004 abgerissen.
Der Bahnübergang Kiebitzberg existiert seit Bestehen der MSB und ist bis 1945 als Schrankenposten 18
im Dienst. An gleicher Stelle und als Gemeinschaftsposten wird seit den 30er Jahren und bis zur Reparation
die Blockstelle Kiebitzberg betrieben. Nach dem Wiederaufbau wird der Bahnübergang anfangs ungesichert befahren,
bis er dann technisch gesichert wird.
Seit dem 13.11.2005 ist der Bahnübergang endgültig Geschichte. Mit dem Rückbau verschwindet der letzte
Übergang zwischen Waren und Kargow.
Wegen der umfangreichen Aufzeichungen über den Bahnhof Kargow und über die Strecke Waren (Müritz)-Neubrandenburg
würde eine chronologische Erzählung den Rahmen der Streckenbegehung an dieser Stelle sprengen.
Daher widmen wir dem Bahnhof Kargow eine extra Seite:
⇒ Chronik Bahnhof Kargow.
Mit Inbetriebnahme der Südbahn ist Charlottenhof ein Schrankenposten. Erst 1889 wird ein Anschlussgleis zur Brennerei
Kargow gebaut, wodurch ein direkter Gleisanschluss ins Dorf besteht. Ab 1946 wird Charlottenhof mit dem Bau eines
Bahnsteiges zum Haltepunkt. Der Anschluss wird 1963 aufgelassen und da ab 1970 keine Personenzüge mehr nach
Möllenhagen verkehren, ist die Station bis zu seiner Auflassung im Jahre 1980 nur noch Schrankenposten. Das ehemalige
Stationsgebäude ist in privater Hand und noch gut erhalten. Sogar die Schrankenbäume fristen noch ihr Dasein, wenn
auch ein wenig verrostet.
Schwastorf-Dratow wird 1885 als Haltestelle mit Ladestelle und Schrankenposten in Betrieb genommen. Im Jahr 1963 wird der
Güterumschlag eingestellt, ab 1970 besteht nur noch der Schrankenposten. Dieser wird 1972 aufgelassen, der Bahnübergang
ist seitdem nicht technisch gesichert.
Die Station Klein Plasten erhält ab 1885 neben einem Bahnsteig auch eine Ladestelle samt Güterboden und einen Schrankenposten.
Von 1924 bis 1945 wird die Bedienung mit Güterzügen eingestellt, was sich ab 1947 bereits wieder ändert. Ab 1970 dann wird die
Haltestelle aufgelassen, der Bahnübergang bekommt wenig später eine automatische Halbschranke.
Wenig Spektakuläres auch In Kraase. Bis 1963 Haltestelle mit Ladestelle für den Güterverkehr, dann nur noch Haltestelle, bevor
1970 die Betriebsstelle aufgelassen wird.
Mit Betriebsbeginn der Mecklenburgischen Südbahn wird Möllenhagen als Haltestelle mit Ladestelle eröffnet. Ab 1924 wächst die
Haltestelle zu einen Bahnhof. 1925 wird das Anschlussgleis zum Schotterwerk Rethwisch eröffnet und bis 1945 herrscht reger
Zugverkehr. Nach Wiederaufbau der Strecke im Jahre 1947 wird auch der Personenverkehr bis Möllenhagen wieder aufgenommen,
doch bereits 1970 wieder eingestellt. Von da an ist die Strecke nach Kargow ein sogenannter Streckenrangierbezirk. Eine
Einrichtung, die es nur in der ehemaligen DDR gab. Von 1996 an wird die Strecke als Nebengleis des Bahnhofs Kargow behandelt.
Bis 1995 gibt es in Möllenhagen eine besetzte Güterabfertigung und noch bis 1997 verrichtet ein Rangierleiter hier seinen Dienst.
Seitdem verkehren regelmäßig Knotenbediener-Güterzüge aus Waren(Müritz), die das Betonwerk bedienen.
Eine Chronik über das Betonwerk Rethwisch finden Sie hier:
⇒ Chronik Betonwerk Rethwisch.
Da die Strecke von Marihn bis Neubrandenburg nicht wieder aufgebaut wird, verliert der Bahnhof Marihn neben seinen Gleisen
auch seine Bedeutung im Schienenverkehr. Bis 1974 der Rückbau des Abschnittes Möllenhagen-Marihn erfolgt, werden auf den
Gleisen Schwellen zwischengelagert. Neben dem Wohnhaus ist der alte Bahndamm zu sehen, auch die alte Güterrampe kann man
bei genauem Hinsehen noch erkennen. Der Bahndamm dient heute als Radwanderweg.
Obwohl das alte Bahnhofsgebäude schon weitaus bessere Tage gesehen hat, trotzt es allen Baumaßnahmen. Direkt am Bahnhof
verläuft heute die Umgehungsstraße auf der ehemaligen Bahntrasse.
Das Bahnhofsgebäude befindet sich in privater Hand und ist wohl auch aus diesem Grund noch sehr gut erhalten.
Man kann noch den alten Bahndamm und sogar den Teile des Bahnsteigs erkennen.
Leider ist über den Bahnhof Wulkenzin nicht mehr viel bekannt. Das Bahnhofsgebäude fiel der Abrissbirne zum Opfer.
Wer noch Informationen hat, kann uns diese gerne zukommen lassen.
folgt ...